und neigen dazu, sich zu verfestigen.
In jedem Stressmoment reagiert der Körper mit einer erhöhten Aktivierung. Sobald die auslösende Situation gut überstanden ist, können wir durchatmen und in einen entspannten Modus zurückkehren.
Das ist die natürliche Reaktion des autonomen Nervensystems auf die Empfindung von Ruhe und Sicherheit. Entspannung ist also keine Frage des Willens, sondern resultiert aus einem
körperlich-seelischen Erleben von umfassender Sicherheit.
Überfordernde Lebenserfahrungen können unser Sicherheitsgefühl jedoch beeinträchtigt haben, so dass es uns schwerfallen kann, uns zu entspannen. Darüber hinaus ist die Vielschichtigkeit des
modernen Lebens oft durch anhaltende Belastungen gekennzeichnet. Unter dieser Dauerbelastung kann ein "zur Ruhe kommen" schwierig werden.
Häufig erleben wir stattdessen eine Mischung aus Daueranspannung und Erschöpfung: ein Zustand des autonomen Nervensystems, das nicht mehr in seine natürliche Balance zurückfindet.
Das kann mit Unruhe, Verspannungen, Druck- und Engegefühlen einhergehen und zu Gereiztheit, Erschöpfung, Schlafproblemen und den verschiedensten Stresssymptomen führen.
Und das beginnt bereits in den frühesten Kindheitstagen.
Die norwegische Psychologin und Physiotherapeutin Gerda Boyesen erforschte in der Biodynamik dieses enge Zusammenspiel zwischen Psyche und Körper.
Wenn sich in biodynamischer Körperarbeit körperlich-seelische Anspannung löste, beobachtete sie leise gluckernde Geräusche des Darmes ("Bauchhirn"). Sie erkannte darin einen vegetativen
Regulationsprozess, den sie Psychoperistaltik nannte - ein körperliches In-Fluss-kommen erstarrter Emotionen.
Nicht selten erlebte sie, dass in diesem Zusammenhang auch verdrängte Gefühle oder Konflikte ins Bewusstsein traten und somit einer psychologischen Verarbeitung zugänglich wurden.
Gerda Boyesen entwickelte eine Vielfalt von Massageformen, Haltepositionen und Bewegungstechniken, z.B. zum Abbau nervöser Spannungen, zur sanften Unterstützung beim Loslassen festgehaltener Bereiche, zur Anregung der Regeneration oder für eine tiefe Entspannung. Dabei kann ein auf den Bauchbereich aufgelegtes Stethoskop als Feedbackinstrument die ganz individuelle Abstimmung der Körperarbeit unterstützen.
Diese Körperarbeit kann zu einer wertvollen Ressource in der Therapie werden - um Sie immer wieder mit einem entspannten Körperwohlgefühl zu verbinden.